Mit Fritz über die Südinsel – Dunedin, Boulders, Mount Cook und jede Menge Fotos

23. Juli 2017 12 Von Nicole

Mein heutiger Plan ist es, ganz einfach nur bis nach Twizel zu fahren, um dann morgen eine Tour zum Mount Cook zu starten. Unterwegs gibt es nichts Grossartiges zu sehen, bloss Landschaft, so war mir gesagt worden – na, mal schauen….. Aber nun heisst es ja erst einmal, auf in die „grosse“ Stadt und ein paar Besorgungen machen.

Dunedin, wie bereits angekündigt ist eine Überraschung für mich. Eine richtig hübsche, kleine Stadt mit einer tollen Atmosphäre. Es gibt ein paar historische Gebäude, viel Grün überall, hübsche Cafés und Geschäfte. Hier stammen die meisten Menschen von schottischen Vorfahren ab, was sich bis heute beispielweise an der Menge der (schottischen) Pubs ablesen lässt 😉                    Ich schlendere durch die Fussgängerzone auf der Suche nach einem Optiker. Der ist schnell gefunden und nach fünf Minuten ist meine Lesebrille wieder einsatzfähig. Noch kurz die Telefonkarte reaktivieren und schon bin ich wieder frei wie ein Vogel. Das Wetter ist heute einmal richtig sommerlich schön und so spaziere ich einfach in der Gegend herum und geniesse das Flair. Wahrscheinlich sind die Leute hier mit Sonne auch nicht ganz so verwöhnt, denn ich habe den Eindruck, dass alle irgendwie ihre Nase in Richtung Planet halten 😉 so wie ich.                        Es ist schon fast Mittag als ich aus der Stadt hinausfahre und mich entlang der Küste in Richtung Norden auf den Weg mache. Nun befinde ich mich offiziell auf dem Rückweg.

Huch, das fühlt sich jetzt aber komisch an!

Die Fahrt fast immer direkt am Ozean entlang ist einfach wunderschön. Zwischendurch halte ich immer wieder einmal, um ein paar Fotos zu schiessen und die Aussicht zu geniessen.

Und dann komme ich zu den Moeriaki Boulders. Vielleicht kannst du es dir denken?! Es ist wieder einmal Zeit für eine besondere Steinformation! Hahaha, du musst zugeben, dass wir das jetzt eine Weile schon nicht mehr hatten! 😉                                                                        Nun ja, die Boulders sind auf den ersten Blick vielleicht nicht ganz so spektakulär, aber irgendwie ist es doch schon faszinierend, wie die Elemente hier in eifriger Zusammenarbeit diese grossen Murmeln geschaffen haben. Da liegen sie nun in der Gegend herum, kugelrund und meist ein wenig in den Sand gesunken. Geradeso als hätten Riesen hier gespielt und ihre Klicker liegen lassen….  Nach einer Weile – ein paar hundert Jahren oder so – kriegen die Steinbrocken Risse und brechen dann irgendwann auseinander. (Falls du Geologe bist würde ich mich über eine Erklärung warum wieso weshalb freuen!) Also, ich finde sie auf jeden Fall schön und nutze natürlich die Gelegenheit zu einem ausgiebigen Strandspaziergang.

Im Vorbeifahren schaue ich noch ganz kurz bei Neuseelands berühmtestem Fischrestaurant vorbei: einer besseren Holzhütte am Meer, liebevoll gestaltet und dekoriert, leider allerdings geschlossen als ich dort ankomme. Also kein Fisch heute für die Vegetarierin! 😉

Anschliessend geht es weiter an der Küste entlang bis in das Städtchen Oamaru, eine alte Minenstadt. Hier übernachte ich unplanmässig, einfach weil ich heute so rumgebummelt habe, dass ich es nicht mehr bis nach Twizel schaffe.

Und hier gefällt es mir auch ganz gut! Ich habe den Eindruck, dass die Zeit stehen geblieben ist. Entlang der Hauptstrasse stehen fast ausschliesslich sehr gut erhaltene historische Gebäude, die Cafés, die Lokalzeitung, Läden und sogar eine Oper beherbergen. Es gibt ein Steampunk Museum (!!), man kann Whisky verkosten und einem Pharmazeuten beim Mixen alter Medizinrezepte über die Schulter schauen.  Eventuell würde es sich ja lohnen, hier ein paar Tage Zwischenstop zu machen? Es gibt auch noch eine Kolonie seltener Pinguine zu entdecken……hmm…..

Der Wetterbericht empfiehlt mir allerdings, doch lieber weiterzufahren, denn das nächste Regentief ist für die Alpen schon im Anmarsch und ich hätte schon gerne ein paar Sonnenstrahlen am Mount Cook. Also kein Steampunk und auch keine Pinguine für mich, sondern am nächsten Morgen weiter nach Twizel.

Und die Landschaft ist heute mal wieder absolut umwerfend! Ich weiss schon gar nicht mehr, welche Adjektive ich noch verwenden kann, ohne mich dauernd zu wiederholen! Ich verlasse die Küste kurz nach Oamaru und fahre wieder in Richtung der Berge (südliche Alpen). Hier befinde ich mich relativ weit weg von der „normalen“ Touristenroute, da die meisten Urlauber direkt von Queenstown aus zum Mount Cook fahren. Ich bereue es jedoch nicht eine einzige Sekunde, diesen längeren Weg gewählt zu haben.

Winzig kleine Dörfchen unterbrechen ab und zu das kräftige Grün der Weiden, Baumgruppen setzen einen Kontrapunkt in tiefdunklem Grün und in der Ferne schimmern die Berge braun-grau-grün bis bläulich. Ich komme an einem interessanten Felsen vorbei und entdecke dabei uralte Zeichnungen der Ureinwohner. (Sie sind nicht sehr gut erhalten und auch nicht wirklich ur-alt, aber hey…..immerhin!) Auf dem Parkplatz hat sich geschäftstüchtig ein mobiles Café plaziert und so komme ich sogar zu einem unverhofften Koffein-Shot. Habe ich schon erzählt, dass man überall auf diese kleinen, mobilen Cafés trifft? Also die Foodtruck-Kultur wird hier im Land der Camper und Wohnwagen mal so richtig gelebt! Meist bekommt man zu seinem Kaffee auch Scones oder Pies oder Muffins. Für das leibliche Wohl ist also gesorgt. 🙂

Natürlich darf auch heute ein Fluss oder See nicht fehlen. Und jetzt schau doch mal, wie schön! Also ich habe den Eindruck, durch eine lebendige Postkarten- Landschaft zu fahren!

Das Örtchen Twizel ist eigentlich nicht weiter interessant, sondern besteht wohl hauptsächlich deshalb, weil hier der Ausgangspunkt zum Mount Cook und den umliegenden Bergen ist. Es gibt ein paar Unterkünfte, Einkaufsmöglich-keiten und zwei Tankstellen, eine Lachszucht und einen Ruderclub, das war’s eigentlich schon. Reicht mir aber völlig. Mein Quartier ist nix Dolles aber ok und der Wetterbericht verspricht für morgen einen Sonne-Wolkenmix und keinen Regen! Herz, was willst du mehr?

Am kommenden Morgen fahre ich schon recht früh los, denn es ist noch eine rechte Strecke zu fahren bis zum Berg. Sehr malerisch am Lake Pukaki entlang verläuft die gut ausgebaute Strasse und bringt mich meinem Ziel immer näher. Es ist so un-glaub-lich schön hier, dass ich ständig anhalten muss und Fotos machen. Hinter jeder Kurve sieht es schon wieder anders aus…..Man könnte glatt meinen, ich hätte noch nie Berge gesehen.

Am Parkplatz des Mount Cook angekommen gehe ich kurz zur Wanderer- Information, schaue mir die Karte an (ich tu immer gerne so, also könnte ich damit was anfangen – bin allerdings ein ziemlich hoffnungsloser Fall mit Wanderkarten) und laufe dann beherzt los. Mit ein paar Hundert anderen, so kommt es mir vor. Tatsächlich ist Neuseelands berühmtester Berg natürlich eine Touristenattraktion und bei Kaiserwetter gleich zweimal, aber ich lasse mir davon meine Strahlelaune überhaupt nicht trüben sondern freu freu freu mich.

Und jetzt halte ich die Klappe, bzw. die Finger still und lasse einfach nur die Bilder sprechen:

 

 

 

 

 

 

Nach diesen Bildern fällt mir erstmal nichts mehr G’scheites ein. Fortsetzung folgt…… 😀