Raus aus der Box! oder: Wie ich Angst in Freude verwandelte

13. Oktober 2014 6 Von Nicole

Ich möchte dir heute einmal etwas sehr Persönliches gestehen:

Manchmal ist mein Leben langweilig, fad, öde……der gleiche Job, die gleichen Freunde, die gleichen Gespräche, immer das Selbe tagein tagaus! Geht es dir auch manchmal so?

Wir sind in unseren Gewohnheiten und Glaubensstrukturen gefangen und kommen nicht raus aus unserer Komfortzone, aus unserer Box. Das ist sicher, ja klar! Und auf die Dauer laaaaangweilig!!

Gestern bin ich rausgehüpft aus meiner Box! Ich hab nicht bloss seufzend die Nase rausgestreckt und mir gedacht, wie schön es doch wäre, wenn…….

Ich war zum allerersten Mal beim Tauchen! Erster Tauchgang 1

Pfff, denkst du jetzt vielleicht. Bloss tauchen? Was ist das schon?

Aber für mich war es etwas Grosses. Ich habe mich meiner wohlgenährten, wenn auch einigermassen irrationalen Angst vor dem möglichen Ertrinken gestellt. Du  musst wissen, dass ich keine Wasserratte bin und das Wasser nicht wirklich mein Element ist (obwohl ich auf einer Insel lebe 😉 ). Beim Schnorcheln kann ich den Schnorchel nicht benutzen weil ich die volle Panik schiebe wenn oben Wasser reinkommt. Und besonders gut schwimmen kann ich auch nicht.

Nachdem ich aber im letzten Jahr meine langgepflegte Angst vor dem Motorradfahren mit viel Spass aufgelöst hatte wollte ich mich nun dem Element Wasser stellen. Also ab zur Tauchschule!

Nach einer ausführlichen Einführung und ein paar Trockenübungen fingen wir im flachen Wasser an, ein paar Spielchen zu machen. Abtauchen, Auftauchen, Weste aufblasen und die Luft wieder ablassen, erste kleine Schwimmversuche. Bei jedem Abtauchen musste ich mich bewusst über meinen angeborenen Reflex, die Luft anzuhalten hinwegsetzen und eben weiteratmen. Das ist mein Knackpunkt und er bereitete mir auch ganz schönes Herzklopfen.

Dem Tauchlehrer hat wohl gefallen, was ich da so machte, denn er schnappte kurzentschlossen meine Hand und los ging’s ins Meer. Wir tauchten an der Küste entlang und ich war komplett damit beschäftigt, einfach nur zu atmen. Und dann bekam ich Wasser in die Brille. Panik! Hilfe! Bloss schnell hoch! Urgh……..

Irrational, aber schwierig zu kontrollieren. Ich wollte einfach nur hoch und „richtige“ Luft atmen und die Brille absetzen! Wie alles beim Tauchen muss auch das Aufsteigen langsam gehen…….Hilfe!!

Ahh, Luft! Ein paar tiefe Atemzüge und alles war wieder gut. Und jetzt? Aufgeben und zurück in die alte Begrenzung? Angst bestätigt und Thema durch?

Never! Ein zweiter Versuch – und los.  Atemstöpsel wieder in den Mund, Brille aufgesetzt, Luft ablassen und langsam absinken, atmen, losschwimmen, atmen, den Luft anhalten-Reflex wahrnehmen und bewusst atmen, tiefer tauchen und atmen – fast wie eine Meditation!  Alles ist gut, ich kann mich entspannen!

Und da sehe ich plötzlich die Fischschwärme, die Seesterne und Seeigel, den Meeresboden, die Sonne, die durch das Wasser glitzert….eine neue und wunderschöne Welt zeigt sich mir. Ich gleite ohne Anstrengung und schwerelos durchs Wasser, schwimme mitten in einem Schwarm Fische und sie flüchten gar nicht. Alles ist langsam, still und irgendwie getragen. Ich bekomme Wasser in die Brille. Einen Herzschlag lang kommt die Erinnerung an meine Panik auf, ich atme und erkennne sie. Ich entspanne mich bewusst und atme und im nächsten Augenblick ist alles ruhig in mir. Ist ja schliesslich auch bloss ein bisschen Wasser!

Ich geniesse meinen Tauchgang mit allen Sinnen und werde wirklich belohnt. Welch eine Schönheit unter Wasser! Und was für eine Erfahrung! Ich kann meine Ängste wahrnehmen, erkennen, lösen und in pure Freude verwandeln! Danke schön!!

Eerster Tauchgang 2

Wie gehst du mit deinen Ängsten um? Hast du einen Trick, wie du eine Angst oder ein anderes „negatives“ Gefühl löst?

Geniesse den Tag!

Deine Nicole