Das Dilemma der Entscheidung

31. Mai 2015 0 Von Nicole

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WORKSHOP:  EMOTION – VISION – KREATION

Am 27. und 28. Juni findet auf Mallorca mein erster offizieller Workshop statt. Damit gehe ich jetzt endlich den nächsten Schritt und beginne, nach über 15 Jahren Therapeutentätigkeit und mehreren Jahren 1:1 Coachings, mein Wissen und meine Begleitung in einer Gruppe weiterzugeben. Ich freue mich sehr auf dieses Event und auf all das Neue, das nun auf mich zukommt.

Weitere Infos findest du hier……

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So, und nun zum heutigen Artikel: Das Dilemma mit den Entscheidungen….

zwischen 2 StühlenIn der letzten Zeit bin ich besonders häufig von Menschen in meinem Umfeld angesprochen worden, die für sie wichtige Entscheidungen zu treffen hatten und dabei irgendwie völlig im Nebel standen. Noch bis vor kurzem waren es hauptsächlich Partnerschaftsgeschichten, doch jetzt scheint es mehr um die Arbeit zu gehen. Diese Menschen fühlen sich buchstäblichen zwischen zwei Stühlen….

……ich habe keine Ahnung, was ich nach der Schule machen soll……

…..meine Ausbildung habe ich abgeschlossen, aber eigentlich würde ich lieber etwas anderes machen. Bloss was?…….

……seit Jahren mache ich jetzt diesen Job, aber irgendwie fühlt sich das nicht mehr richtig an – es macht gar keinen Spass mehr…….

…….ich möchte nicht mehr so einen grossen Teil meines Lebens mit Arbeiten verbringen, sondern mehr Zeit für mich haben. Wie soll ich das bloss machen?……..

…….ich würde gerne einmal etwas völlig Neues machen. Aber was? Ich bin ja auch schon 30/40/50/60…..wer will mich denn da noch?…….

…….ich weiss nicht mehr, ob ich tatsächlich auf dem richtigen Weg bin!…….

Wie kommt es nur, das plötzlich so viele Menschen, durchaus auch sehr erfolgreiche Menschen, anfangen ihre Berufswahl, ihren Job, ihre Firma, ja ihr Leben in Frage zu stellen? Ausserdem scheinen sie eher verwirrt als frustriert zu sein; die Frustration kommt erst später wenn der Weg aus der Verwirrung nicht zu finden ist.

Ich selbst bin auch ein Mensch, der sich mit Entscheidungen eher schwer tut. Bei wichtigen Sachen muss ich immer erst viel hin und her überlegen, abwägen und hinspüren. Irgendwann fällt dann die Entscheidung und dann fliesst es wieder. Bis es allerdings soweit ist geht es mir nicht gut. Ich fühle mich zerissen zwischen den verschiedenen Möglichkeiten und obwohl ich weiss, dass es mir hinterher besser geht kann ich eine Entscheidung doch nicht vorwegnehmen.

Kennst du das auch? Wahrscheinlich, denn es scheint ein urmenschliches Phänomen zu sein; Frauen und Männer scheinen gleichermassen betroffen, Junge und bereits Gereifte, Arbeiter genauso wie Angestellte und sogar Selbstständige, eher Arme und eher Reiche…….ich konnte bisher keinen Unterschied feststellen. Ich würde sogar sagen: je älter du bist und je mehr du durch einen Wechsel „zu verlieren“ hättest, desto schwerer scheint die Entscheidung zu fallen.

Warum wollen wir überhaupt erwas verändern?

  • unsere Werte verändern sich: weg von Aufbau und Wachstum um jeden Preis hin zu einem starken Wunsch nach menschen- und umweltfreundlicheren  Arbeitsbedingungen
  • wir werden bewusster: unser persönliches Wohlergehen steht mehr denn je im Vordergrund. Und damit es uns gut geht brauchen wir Zeit, um uns um uns zu kümmern.
  • wir erkennen mehr und mehr: die Mehrheit von uns wird ausgenutzt, um ein System am Laufen zu halten, das wir bewusst so mehrheitlich eher nicht möchten und das uns nicht guttut.
  • oft sind wir auch ganz einfach am Ende unserer Kräfte angekommen und werden quasi gezwungen, etwas zu verändern
  • und dann gibt es natürlich noch einen bunten Strauss an persönlichen Gründen (lass mich gerne deine wissen!)

Das wäre also die Motivationsseite. Wenn wir uns mit diesen Punkten auseinander setzen verspüren wir den starken Wunsch, etwas Grundlegendes zu verändern. Wir fühlen uns beflügelt und freudig erregt wenn wir eventuelle Möglichkeiten durchgehen.

Doch dagegen stehen natürlich auch ein paar Punkte:

  • Angst, vor finanziellem Verlust und Armut
  • Befürchtungen, als Spinner/ Versager/ Hippie/ Verrückter/…..ausgegrenzt und abgelehnt zu werden
  • Angst, die falsche Entscheidung zu treffen
  • Befürchtungen, hinterher (noch) unglücklicher zu sein
  • Angst, seine Pflicht zu vernachlässigen
  • und auch hier gibt es eine grosse Palette an persönlichen Gründen (ich bin neugierig!)

Hier fühlen wir uns deprimiert und ängstlich, eher kraftlos und unmotiviert, es erscheint uns unter diesen Umständen enorm schwierig bis unmöglich, eine Veränderung umzusetzen.

Wir nehmen beide Seiten als wahr und berechtigt wahr und stecken somit im schönsten Dilemma fest.

Was also tun?

Meiner Meinung nach gibt es folgende Möglichkeiten:

1. Du entscheidest dich, einfach nichts zu tun, bleibst in deinem Dilemma stecken und leidest mehr oder weniger still vor dich hin. 

2. Du entscheidest dich für die eine und gegen die andere Möglichkeit, löst somit dein Dilemma und hast eine ziemlich gute Chance auf eine zufriedenstellende Lösung.

3. Du entscheidest dich für eine sowohl-als-auch-Lösung und versuchst, beide Möglichkeiten unter einen Hut zu bekommen. Auch hier löst du dein Dilemma und hast eine ebenso gute Chance auf eine zufriedenstellende Lösung.

Wir nehmen mal ein Beispiel: stell dir vor, du möchtest eigentlich Bilder malen, denn das ist deine Leidenschaft. Aber du hast eine Familie zu versorgen und musst arbeiten gehen. Dilemma!

Möglichkeit1: Du bleibst im Dilemma stecken und bist im Grossen und Ganzen relativ unglücklich……ich schmücke das hier nicht aus, jeder kann sich vorstellen, wie es dir geht, was in deiner Partnerschaft/ Familie abgeht, mit welcher Motivation du zur Arbeit gehst….

Möglichkeit2: Du entscheidest dich bewusst, entweder a) für deine Malerei: du malst mit deinem ganzen Herzblut und blühst förmlich auf, weil du tust, was du liebst. Die Chance ein ordentlich bezahlter Künstler zu werden stehen bestimmt 50/50. Vielleicht kannst du sogar Malkurse geben und so andere mit deiner Inspiration anstecken?                                                                                                                      Oder du entscheidest dich b) für deinen Job, der dich zwar nicht erfüllt, aber doch Sicherheit bietet und die Rechnungen bezahlt. Da du dich ganz bewusst so entschieden hast, gibst du deiner Arbeit jetzt eine andere Wertigkeit. Du bist nicht mehr das arme Opfer, sondern du hast dir diese Arbeit ausgesucht. Es geht dir mir diesem mindshift ganz sicher viel besser!

Möglichkeit3: Du entscheidest dich, nur noch halbtags zu arbeiten (für die Sicherheit) und halbtags zu malen (für die Leidenschaft). Eventuell musst du eine Zeitlang finanzielle Abstriche hinnehmen, oder dich mit dem Unverständnis deiner Umwelt auseinandersetzen, aber du hast einen für dich gangbaren Kompromiss gefunden. Und auch hiermit geht es dir sicher viel besser als vorher.

Wenn du also in einem Dilemma steckst dann:

  • denke nach, was du willst und was du nicht willst (schreib es auf!)
  • was ist dein genau definiertes Ziel? (schreib es auf!)
  • welche Wege gibt es zum Ziel? (schreib ALLES auf, was dir einfällt!)
  • streiche weg, was für dich nicht machbar erscheint, aber denke genau darüber nach, ob es nicht doch gehen könnte!
  • schau dir genau an, was übrig bleibt, Hier erscheint die Lösung meist ganz klar.
  • Entscheide dich mit deinem Verstand. (Oder geh noch zwei Schritte weiter)
  • Denke über diese Lösung nach, stell sie dir vor, je genauer je besser, mit allen Einzelheiten. Spüre sie….
  • Was fühlst du? Freude oder Angst?
  • Entscheide dich für den Weg der Freude = den Weg deines Herzens.

Ist ein langer Artikel geworden heute. Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, ihn zu lesen! Das bedeutet mir viel!                               Ich freue mich auf deine persönliche Geschichte, wenn du sie mir erzählen willst. Und auf deine Kommentare.

Danke – und geniesse den Tag!

Deine Nicole