Tag 1: Ankommen und eine musikalische Überraschung

 

Endlich ist es soweit! Die allererste Mindful Globetrotter Reise beginnt! Was einmal als eine kleine, verrückte Idee in meinem Kopf herumgegeistert war wird nun Realität. Ich gebe zu, ich bin ein bisschen aufgeregt – freudig aufgeregt! Von all den Interessenten waren am Schluss leider nur zwei Personen übrig geblieben, aber was macht das schon! Ich stehe hier, am Beginn eines neuen Kapitels, einen bunten Strauss neuer Erfahrungen und Abenteuer vor mir…..

Ich bin gut vorbereitet. Das Programm für die nächsten zwei Wochen ist geplant und vorbereitet, lässt aber noch genug Spielraum, um eventuell kurzfristig noch auf individuelle Wünsche eingehen zu können. Das Hotel für die ersten Nächte ist gebucht, Transportmöglichkeiten gecheckt – kurz, ich hab alles im Griff. Dachte ich….

Und dann kam alles anders! Es regnet – nein, es schüttet wie aus Eimern! Völlig ausserhalb der Norm (es regnet nie im Januar in Chiang Mai!!) regnet es fast ununterbrochen drei Tage lang. Die Temperaturen sinken schlagartig um zehn Grad und ich krieg geradezu winterliche Gefühle.

Die Asiaten sind ja pragmatisch veranlagt: innerhalb einer halben Stunde erscheinen Schirme und Regencapes in den Läden und Buden der Stadt und schon laufen alle traveller gleich herum: in müllsackähnlichen, bunten Tüten, die oben in einer neckischen Zipfelkapuze auslaufen und zumindest kurzfristig einen kleinen Schutz gegen die strömenden Wasser bieten.

RegenzwergeIch kaufe auch mal gleich drei von diesen Ganzkörperplanen und mache mich auf den Weg, um Gabriele und Constanze abzuholen, die die kommenden zwei Wochen mit mir unterwegs sein werden. Sie nehmen die Regencapes gerne an, finden aber ansonsten, dass das Wetter völlig wurscht sei und sie sich einfach nur freuen würden, hier zu sein. Easy going – das ist gut!!

Wir lassen unseren Tag ganz gemütlich angehen – erstmal ankommen, auspacken, sich gegenseitig kennen lernen, ein wenig in der Stadt herumbummeln, ausgiebig etwas essen gehen und hierbei gleich ganz neue Geschmackserlebnisse geniessen….und zum krönenden Abschluss gönnen wir uns eine ganz wundervolle Massage. Ich hatte schon einen guten Salon ausgekundschaftet und so lassen wir uns fachkundig den Jetlag aus den Körpern kneten.

Nach der Massage, mittlerweile ist es Abend geworden, schlendern wir noch ein wenig durch die Stadt und über einen kleinen Markt, der gerade auf dem zentralen Platz am Tapae Gate statttfindet. Hier machen wir auch schon jede Menge Fotos, erste Shoppinggelüste kommen auf und wir probieren das angebotene street food. Das ist aber auch zu verlockend! Überall wird gebrutzelt, gekocht und gegrillt und es duftet schon von Weitem ganz köstlich! Praktisch alles wird frisch zubereitet und man kann zuschauen, wie Currygerichte und Suppen vor sich hinköcheln und wie Sataispiesschen, Fisch, Krebse und Garnelen, pikante Schweinswürstchen und Maiskolben knusprig gegrillt werden, Es werden ausserdem Nudelgerichte zubereitet und Frühlingsrollen, Hühnchen aller Art und natürlich gibt es auch Klebreis mit Mango, frische Kokosnüsse und diverse Fruchtshakes. Hach. man könnte gerade mal alles essen und trinken, und auch als Vegetarierinnen finden wir Leckeres zum schnabulieren – viel zu schnell sind wir schon satt.

Leider regnet es noch immer, bzw. schon wieder. Aber das hält uns nicht wirklich ab. Gabriele und Constanze wollen immer noch weiter spazieren und schauen und Fotos machen und die Stadt und all die vielen fremden Eindrücke in sich aufnehmen. Und so gehen wir immer weiter, und noch in diese Gasse und um jene Ecke….bis wir plötzlich leise, altmodische, handgemachte Musik hören. In einer kleinen Kneipe musizieren mehrere Leute, anscheinend Gäste miteinander. Ein kurzer Blick und schon suchen wir uns ein Eckchen.

IMG_2359Die Musiker freuen sich und geben weiter ihr Bestes mit alten Songs wie „Blowing in the wind“ und „Streets of London“. Alle spielen mit viel Herz und Inbrunst und Freude und es stört überhaupt niemanden, wenn ein Ton mal nicht getroffen wird oder es einen Texthänger gibt. Das Publikum singt ebenfalls kräftig und mehr oder weniger schön mit.

Nach einer Weile kommt der Leadsänger an unseren Tisch und stellt sich und seine Mitmusizierer vor: wir haben eine Querflöte aus Schottland, eine Violine aus Italien, eine Mundharmonika und eine Gitarre aus England und einen Sänger mit Gitarre aus Chiang Mai. Alle machen seit vielen Jahren (Langzeit-) Urlaub in Chiang Mai und treffen sich einmal pro Woche, um gemeinsam Musik zu machen. Das ist ja so cool! Wir sind total happy und aufgekratzt.

Was für ein Abschluss für den ersten Tag! Mit glänzenden Augen und noch immer vor uns hin summend gehen wir zurück in unser Hotel. Die ungeplanten Dinge, die halt einfach so passieren, sind doch immer noch die besten! 😀

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