Viel zu früh geht der Lärm auf der Strasse wieder los, aber eigentlich haben wir doch recht gut geschlafen, fühlen uns fit und heute wollen wir eh nicht so super aktiv sein….
Also erstmal gemütlich frühstücken gehen. Wir landen in einem kleinen Lokal in einer Seitenstrasse, wo es ganz wundervollen Chai gibt und selbstgebackene vegane Cookies! Und im Nachbarlokal gibt es Frühstück. Das ist ein richtig tolles Win-Win: einer hat eine Küche aber keine Tische und Stühle und der andere hat ein hübsches Lokal, aber keine Küche. Und so machen beide beides und jedem ist gedient.
Wir fühlen uns hier so wohl, dass wir einfach bleiben und noch einen Chai trinken und reden und eben mal so die Seele baumeln lassen.
Ich frage mal, wie sie sich so fühlen, meine Mädels….was ihnen gefällt, was sie vermissen, was besser sein könnte. Meine Freude ist natürlich riesig, als ich rundum positives feedback bekomme. Trotzdem sind wie uns darin einig, dass wir ein bisschen mehr „mindful“ in unsere Reise bringen möchten. Also ein wenig vom Gas, mehr Yoga und Meditation und nicht ganz so viel Programm.
Und wir fangen gleich heute damit an! Nach einem kleinen Lunch (wir sind doch tatsächlich vom Frühstück direkt zum Mittagessen gegangen!!) machen wir uns auf und wandern zu dem grossen, weissen Buddha, der das Dorf übertrohnt und bewacht. Es ist ein schöner Spaziergang, mittlerweile auch schon wieder recht warm, bis zum grossen Eingangstor des Tempels Wat Phra That Nae Yen.
Von hier aus geht es eine lange, gerade Treppe hinauf. Wir nutzen die Gelegenheit und gehen ganz langsam, bewusst und schweigend die Stufen hinauf. Schritt für Schritt kommen wir voran und jede beschäftigt sich mit ihrem Inneren.
Beim Tempel angekommen schauen wir uns die verschiedenen Statuen an und besuchen den Viharn. Ein Mönch unterhält sich gerade mit einer kleinen Gruppe junger Thai, aber wir sind ganz still und knien uns ganz auf die andere Seite, sodass wir sie nicht stören. Von dem anschliessenden Segen bekommen wir trotzdem was ab! 😉
Nachdem wir uns alles angeschaut haben steigen wir weiter hinauf. Eine breite, neue Treppe (noch im Bau) führt noch einmal ein ganzes Stück hinauf bis wir bei dem wirklich sehr, sehr grossen und strahlend weissen Buddha ankommen. Wir sind noch in unserer Medi-Stimmung und so sucht sich jede ein Plätzchen und wir lassen uns auch von den ziemlich vielen Menschen hier nicht in unserer Ruhe stören.
Wir bleiben bis zum Sonnenuntergang hier oben, die Aussicht auf das Dorf ist sehr schön und unsere Stimmung überaus relaxt. Leider findet der Sonnenuntergang hinter ein paar Wolken statt und ist daher nicht ganz so spektakulär wie erhofft. Als es langsam dunkler wird kommt ein kleiner brauner Hund ganz alleine heraufgelaufen und bleibt an der Treppe sitzen.
Nach und nach gehen alle Anderen und wir bleiben ganz alleine hier oben – alleine mit dem grossen Buddha und dem kleinen braunen Hund. Mittlerweile ist es ganz dunkel geworden und leider wird der Buddha nicht angestrahlt, wie wir gehofft hatten. Also machen auch wir uns an den Abstieg. Der kleine braune Hund kommt mit uns. Er begleitet uns bis an ein geschlossenes Tor im Tempel (ach du Schreck!), das wir aber aufschieben können, um hindurchzuschlüpfen und auf unsere Treppe ins Dorf zu kommen. Der Hund bleibt zurück – ist das ein verzauberter Pförtnerhund, der aufpasst, dass auch alle Pilger ihren Heimweg wieder finden – oder was?!
Auf unserem Nachhauseweg werden wir von chilliger Musik in ein cooles Lokal gelockt: komplett aussen und innen aus Bambus, ganz viel rund und eine silberne Decke aus Isofolie: Art-Space – der Name ist Programm – das Ambiente klasse, chillig und gemütlich, Sitzecken und dicke Polster überall, auf der Terrasse schöne Sitzkissen am Boden und niedrige Tischchen. Wir bestellen uns gleich mal völlig un-mindful eine Runde Cocktails und ziemlich schnell haben wir es lustig. Nach einer Weile kommt ein Gitarrist und eine Sängerin und es gibt Live-Musik. Also bestellen wir auch noch was zu Essen und beschliessen unseren gemütlichen Tag eben genauso.